Tausenden Unternehmen droht Abschaltung ihrer Webseiten

Tausenden Unternehmen droht Abschaltung ihrer Webseiten

Mit dem Stichtag 28. Juni 2025 rückt die gesetzliche Verpflichtung zur Barrierefreiheit von Webseiten gemäß EU-Richtlinien und nationalen Vorgaben immer näher. So müssen Webseiten bis dahin z. B. zu ihren Bildern ausreichend beschreibende Alternativtexte anbieten oder die Bedienbarkeit ihrer Webseite mit der Tastatur gewährleisten. Unsere aktuelle Untersuchung zeigt, dass knapp 6,5 Prozent eine vollständige Barrierefreiheit aufweisen: Von den 247 analysierten Webseiten erreichen 16 die Höchstbewertung von 100 Punkten nach dem Lighthouse-Tool. 75 Webseiten erreichten eine Bewertung von über 90 Punkten. Die Untersuchung verdeutlicht, wie viel Handlungsbedarf noch besteht, um die digitalen Angebote für alle Menschen zugänglich zu machen.

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, den digitalen Raum für alle zugänglich zu gestalten – und dass viele Unternehmen auf dem richtigen Weg sind.


Barrierefreiheit im Fokus: Immobilien, Universitäten und Stadtverwaltung überzeugen im relativen Vergleich mit der Bewertung “gut”

Eine detaillierte Betrachtung der Barrierefreiheit von Webseiten zeigt, dass es zwischen den verschiedenen Branchen teils erhebliche Unterschiede gibt. Von 247 untersuchten Webseiten erreichten 90 eine Bewertung von über 90 Punkten, was auf eine insgesamt hohe, aber keine vollständige, Barrierefreiheit hinweist. Besonders hervorzuheben sind die Branchen, Universitäten und Stadtverwaltungen, die mit 15 bzw. 14 Webseiten die Spitze der Bestnoten anführen. Zusammen machen diese beiden Bereiche fast ein Drittel der Spitzenreiter aus. Auch der ÖPNV (11 Webseiten) sowie Anwälte und Onlineshops (jeweils 13 Webseiten) schneiden gut ab und zeigen, dass auch die öffentliche und private Dienstleistungsbranche zunehmend auf digitale Inklusion setzt.

Im Gegensatz dazu gibt es Branchen, die noch erheblichen Nachholbedarf bei der Barrierefreiheit aufweisen. Besonders auffällig ist der Bereich Apotheken, wo 55,56 Prozent der Webseiten in den unteren Bewertungsbereichen liegen. Aber auch E-Mail-Provider und Ärzte erreichen mit 44,44 bzw. 33,33 Prozent nicht die gewünschten Standards für eine barrierefreie Nutzung. 

Branchen wie Anwälte, Universitäten und der ÖPNV erzielen mit jeweils 13,33 Prozent im Bereich 70 bis 79 Punkte noch mittelmäßige Ergebnisse, was den dringenden Handlungsbedarf in vielen Bereichen verdeutlicht. Es besteht weiterhin eine klare Diskrepanz in der Barrierefreiheit, die bis 2025 dringend behoben werden muss, um allen Nutzern gleichermaßen den Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen.


Besonderheiten einzelner Branchen


Anwälte

Von den 30 untersuchten Webseiten der Anwälte erreichen 10 Prozent eine vollständige Barrierefreiheit mit der Bestbewertung von 100 Punkten. 33,33 Prozent liegen mit Bewertungen zwischen 90 und 99 Punkten nahe an der Top-Bewertung. Dennoch besteht bei mehr als der Hälfte der Webseiten noch erheblicher Handlungsbedarf: 56,67 Prozent der Seiten haben Bewertungen zwischen 70 und 89 Punkten, was zeigt, dass noch viel zu tun ist, um den gesetzlich geforderten Standard bis 2025 zu erfüllen.


Apotheken

Bei den 9 untersuchten Webseiten der Apotheken erreichen keine Webseiten die Höchstbewertung von 100 Punkten. Lediglich 22,22 Prozent kommen auf eine Bewertung zwischen 90 und 99 Punkten, was einen Schritt in die richtige Richtung darstellt. Doch 55,56 Prozent der Seiten haben noch deutliches Verbesserungspotential und liegen im Bereich von 70 bis 89 Punkten.


Ärzte

Unter den 30 Webseiten aus dem Bereich der Ärzte erreichen 26,67 Prozent eine Bewertung von 90 bis 99 Punkten, was auf eine fast vollständige Barrierefreiheit hinweist. Doch auch hier bestehen noch Lücken: 36,67 Prozent der Seiten befinden sich in der mittleren Bewertung von 80 bis 89 Punkten, während 26,67 Prozent der Webseiten noch im Bereich von 70-79 Punkten liegen. Nur 6,67 Prozent der Seiten haben noch eine Bewertung von unter 70 Punkten. Hier ist noch einiges zu tun, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.


Bundesliga

Keine Webseite der Bundesliga-Vereine erreicht die Höchstbewertung von 100 Punkten. Es besteht bei allen 18 untersuchten Webseiten ein moderater Handlungsbedarf für die Barrierefreiheit.


E-Mail-Provider

Unter den neun untersuchten Webseiten von E-Mail-Providern erzielen 22,22 Prozent eine Bewertung von 100 Punkten. Es gibt auch hier Potenzial, vor allem, da E-Mail-Adressen als Zugang zu vielen digitalen Diensten unerlässlich sind.


Immobilien

Die Webseiten der Immobilienbranche zeigen einen bemerkenswerten Unterschied: 54,55 Prozent der 11 untersuchten Webseiten erreichen Bewertungen von 90 bis 99 Punkten, was auf eine insgesamt hohe Barrierefreiheit hinweist. Doch 36,36 Prozent erreichen nur die Bewertungsklasse von 80 bis 89 Punkten, und 9,09 Prozent liegen im Bereich von 70 bis 79 Punkten. Auch hier ist Handlungsbedarf gegeben, um die Anforderungen bis 2025 vollständig zu erfüllen.


Onlineshops

Von den 50 untersuchten Webseiten im Bereich Onlineshops haben nur 2 Prozent die perfekte Bewertung von 100 Punkten erreicht. Das bedeutet, dass 98 Prozent der Webseiten noch Verbesserungspotenzial haben. 24 Prozent der Seiten liegen im Bereich von 90 bis 99 Punkten, 42 Prozent erreichen eine Bewertung von 80 bis 89 Punkten, und weitere 24 Prozent haben Bewertungen zwischen 70 und 79 Punkten. Mit 6 Prozent der Seiten, die zwischen 60 und 69 Punkten liegen, bleibt für diese Branche noch viel zu tun, um eine vollständige Barrierefreiheit bis 2025 sicherzustellen.


ÖPNV

Von den 30 Webseiten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erreichen 16,67 Prozent die Bestbewertung von 100 Punkten. Das bedeutet, dass 83,33 Prozent der Webseiten noch nicht vollständig barrierefrei sind. Auch für den ÖPNV gibt es daher noch deutlichen Optimierungsbedarf, um den Anforderungen der Barrierefreiheit bis 2025 zu entsprechen.


Stadtverwaltungen

Von den 30 untersuchten Webseiten der Stadtverwaltungen erreichen 10 Prozent die Bestbewertung von 100 Punkten. 90 Prozent der Webseiten haben also noch Verbesserungspotenzial. Hier besteht insbesondere bei den niedrigeren Bewertungen noch Handlungsbedarf, um die Barrierefreiheit vollständig sicherzustellen.


Universitäten

Von den 30 untersuchten Webseiten der Universitäten haben 6,67 Prozent eine Bewertung von 100 Punkten erreicht. Das bedeutet, dass 93,33 Prozent der Webseiten noch Verbesserungspotenzial aufweisen.

Über die Untersuchung

Mit dem  Google-Lighthouse-Tool wurde die Barrierefreiheit der Webseiten verschiedener Branchen überprüft. Es wurde immer die Startseite geprüft. Im Falle eines benötigten Logins wurde die Webseite nach dem Login geprüft. Die Webseiten der folgenden Branchen wurden untersucht: größte E-Mail-Provider, Online-Apotheken, Immobilien-Vertreter, alle Bundesliga-Fußballvereine der ersten Bundesliga, die 30 größten Universitäten, ÖPNV und Stadtverwaltungen der 30 größten Städte, die 50 größten Onlineshops, Arztpraxen der 30 größten Städte (jeweils das erste Ergebnis aus Google bei der Suche Stadt & Arzt), Anwaltskanzleien der 30 größten Städte (jeweils das erste Ergebnis aus Google bei der Suche Stadt & Anwaltskanzlei).

Über ebuero

Die ebuero AG ist führend im Bereich Telefon- und Büroservices in Deutschland. Seit über 20 Jahren bietet sie maßgeschneiderte, virtuelle Sekretariatslösungen für Unternehmen, die eine flexible und professionelle Kundenkommunikation rund um die Uhr benötigen.  Keinem anderen Dienstleister vertrauen mehr Kund:innen als ebuero, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und ortsunabhängiges Arbeiten möglich zu machen. Der Service umfasst Telefonsekretariate, virtuelle Büros und Postdienste. Darüber hinaus ist ebuero auf moderne digitale Lösungen spezialisiert und betreut Kund:innen sowohl in Deutschland als auch international. Weitere Informationen finden Sie unter  www.ebuero.de.

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