Burnout – 10 schleichende Anzeichen für ein drohendes Burnout
- Selbstmanagement
Sicherlich kennen wir alle diese ätzenden Tage, an denen alles schief läuft und man sich völlig fertig fühlt. Meistens schiebt man derartige Anflüge gekonnt aufs Wetter. Irgendjemand muss ja büßen. Wenn aber seit drei Wochen strahlender Sonnenschein herrscht und die kleinen Beschwerden zum Dauerzustand werden, dann kann es durchaus sein, dass ihr von Burnout bedroht seid. Meistens wird die inoffizielle Krankheit mit einer läppischen Handbewegung abgetan und in die Kiste der “Krankheit für zimperliche Mimosen” verbannt. Tatsächlich nimmt die Zahl der Betroffenen aber immer weiter zu, wie der Gesundheitsatlas 2015 der BKK zeigt.
Wir alle übersehen dabei gerne: Burnout ist kein Schnupfen und nach ein paar Wochen ausgestanden. Betroffene brauchen mehrere Monate oder auch Jahre, um wieder zu ihrer menschlichen Stärke zu finden, wenn sie es denn überhaupt zu 100% schaffen.
Burnout ist außerdem eine heimtückische Angelegenheit, da sie nicht mit einem Knall, sondern sich klammheimlich anschleichend, bei der jeweiligen Person äußert. Daher sollte man sich regelmäßig selbst und auch sein Umfeld ehrlich fragen, ob man gerade wirklich nur in einer längeren Stressphase hat, oder vielleicht doch schon in einer, der 10 schleichenden Stadien für ein heranrollendes Burnout Syndrom steckt.
Disclaimer: Dies ist kein professioneller Test und die Grenze zwischen Stress und Burnout ist sehr schwer zu ziehen. Aufgrund einiger Übereinstimmungen muss keinesfalls gleich ein ausgewachsenes Burnoutsyndrom vorliegen, dennoch können es erste Warnhinweise, auch auf zu viel Stress, sein.
1. Deine Motivation kennt kein Limit
- Zunächst verspürst du eine grundsätzliche Stärke und Motivation stets 120% Prozent für die Arbeit zu leisten. Wenn die Feierabendglocke bimmelt und deine Kollegen erleichtert aufstöhnen und sich endlich ins verdiente Wochenende aufmachen, sortierst du allerdings schon deinen Plan für Montag vor und überlegst, ob du nicht ein privates Extrastündchen zuhause einlegst?
2. Deine Leistungen verdienen einen extra Orden mit Kirsche
- Du hast das Gefühl, dass du am liebsten alles im Alleingang erledigen würdest, da du es am Ende des Tages eh am besten hinbekommst? Außerdem teilst du dir das Lob vom Chef nicht so gerne mit der ätzenden Kollegin vom Tisch schräg gegenüber?
3. Schlaf wird sowieso vollkommen überbewertet
- Du hast gerade eine absolute Überfliegerphase, in der du schon gar keinen Schlaf mehr brauchst? Du hast das Gefühl, du sprühst geradezu vor Energie, allerdings wird die Kaffeemaschine auch zu einem reißenden Bach und steht kaum mehr still? Wunderbarerweise hast du auch überhaupt nicht mehr das Bedürfnis nach Ruhe, sondern musst ständig irgendetwas erledigen und würdest die Aufgaben deiner Kollegen liebend gern dazu nehmen?
4. Dein Körper versucht dich mit kleinen Wehwehchen auszutricksen
- Deine Motivation ist weiterhin auf einem Spitzenlevel, aber dein Körper zickt in letzter Zeit ganz schön rum? Regelmäßige Gliederschmerzen gehören schon zu dir wie Hand und Fuß und abends brummt dein Kopf wie verrückt? Dir macht das aber nichts aus und wenn es dann doch mal ein bisschen doller drückt, weist du mit einer Tablette an seinen Platz zurück?
5. Dein Umfeld hat völlig den Verstand verloren und nervt in einer Tour
- Der Kollege mit dem du sonst gerne 5 Minuten bei einer Zigarette gequatscht hast, nervt dich nur noch und generell scheinen alle im Büro irgendwie an völliger Verdummung erkrankt zu sein? Auch deine Freunde gehen dir einfach nur noch auf den Geist und du verstehst ihre mimosenhaften Attitüden nicht? Hinzu kommt, dass dein Partner dich immer öfter hinsichtlich deiner Abwesenheit und Gereiztheit kritisiert, was du partout nicht verstehen kannst, denn du fühlst dich eigentlich ausgeglichen. Von den gelegentlichen Rückenschmerzen einmal abgesehen…?
6. Du schläfst quasi mit offenen Augen
- Das Klingeln des Weckers dröhnt schrill in deinen Ohren nach und du bekommst nur schwer die Augen auf? Auch der vierte Schwall kaltes Wasser, kann dich nicht wach machen und du fühlst eine unendliche Müdigkeit in dir? Selbstverständlich schleppst du dich trotzdem zur Arbeit und gibst deinem Empfinden nach weiterhin 120%? Hinzu kommen diese kleinen Kommentare deines Chefs bezüglich Unpünktlichkeit und der Schusseligkeit in den letzten Projekten, die dich nerven, da du sie nicht nachvollziehen kannst? Gleichzeitig spornen diese dich allerdings zu noch mehr Arbeit an, denn du hältst eine offene Aussprache für überflüssig? Oder bedeuten sie dir mittlerweile schon nichts mehr und du vegetierst bereits nur noch vor dich hin?
7. Alles verschwimmt zu einer emotionslosen Suppe
- Deine Kollegen können dich sowieso nicht mehr stressen, da du sie praktischerweise überhaupt nicht mehr wahrnimmst? Wann immer dich jemand zum Essen einlädt oder in ein Gespräch integrieren möchte, geht es emotionslos an dir vorüber, da du einfach keine Energie dafür verspürst?
8. Hoffnung ist dir völlig fremd geworden
- Du willst zwar produktiv sein, aber anstatt innovativer Gedanken drehen sich deine Gedanken in einer Endlosspirale um immer die gleichen Probleme und du empfindest eine tiefe Hoffnungslosigkeit gegenüber allem und jedem? Mittlerweile hilft nur noch ein bunter Mix aus Pillen, da dich alles nur noch überfordert und keine Freude mehr bringt?
9. Dein Tag verläuft komplett automatisiert
- Mittlerweile weißt du selbst nicht mehr wer oder was du bist und du lebst einen emotionslosen Automatismus? Einfach wie am Fließband?
10. Da ist nichts als innere Leere
- Diesen Morgen hast du die Augen zugelassen und dich gefragt, ob da überhaupt noch etwas in dir drin ist und konntest keine richtige Antwort darauf finden?
All diese Anzeichen, deuten stark darauf hin, dass ihr mit einem akuten Burnoutsyndrom zu kämpfen habt! Motivation und Ehrgeiz ist sicherlich gut, aber wenn ihr euer Verhalten in den ersten Punkten wiederfindet, solltet ihr euch fragen, ob ihr euch neben all der Anstrengung auch genug Pausen für Erholung und Regeneration gönnt. Nur ein ausgeglichener Geist kann am Ende des Tages kraftvolle Taten vollbringen!
PS: Wer sich unsicher ist, ein Fachmann kann immer nötige Auskunft geben. Gerade bei Burnout, sollten auch mehrere Meinungen eingeholt werden.
Übrigens…
Es gibt auch das genaue Gegenteil von Burnout: Boreout. Einige Symptome sind überraschend gleich und können auf ein Leiden auf genau deren anderen Seite hinweisen.
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