Sich selbst motivieren: 5 Motivationslügen, an die Sie lieber nicht glauben!
- Selbstmanagement
Wie kann ich mich selbst motivieren? Diese Frage wird immer wichtiger, je höher unsere Ambitionen werden. Wir sind nicht ausgelegt auf den Stresspegel, den die steigenden Anforderungen an uns selbst auslösen. Der Tag wird so getaktet, dass man alles schafft: Fitnessstudio, Meditation, Gesunde Ernährung, Business, Beziehungen…
Mit Willenskraft allein haben wir keine Chance! Die Willenskraft funktioniert wie eine Batterie: Irgendwann ist der Akku leer. Auf den Gegenspieler der Willenskraft – die Motivation – zu setzen ist daher unerlässlich.
Nichts leichter als ins Fitnessstudio zu gehen, wenn wir Lust dazu haben!
Die Blogs und Bücher dieser Welt sind voller Theorien, wie man sich selbst motivieren kann. Das Problem? Viele von diesen Weisheiten sind mittlerweile so oft wiederholt worden, dass Sie nicht mehr hinterfragt werden.
In den folgenden 5 Punkten brechen wir die hartnäckigsten Mythen der Motivationswelt auf.
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Lüge: Sie müssen sich Ziele setzen!
Der Standardruf jedes Motivationsgurus: „Setzen Sie sich Ziele! Wenn Ihre Ziele nicht SMART sind, können Sie es direkt vergessen!“.
Ziele setzen ist tot. Fokussieren Sie sich stattdessen auf die Bildung von Systemen.
Der Unterschied zwischen Zielen und Systemen:
Ziel: In 2 Jahren habe ich mein erstes Buch geschrieben und veröffentlicht.
System: Ich werde jeden Tag 2 Stunden an meinem neuen Buch schreiben.
In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie aufhören sollten sich Ziele zu setzen und anfangen, in Systemen und Prozessen zu denken.
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Lüge: Never give up!
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Lüge: Ein motivierter Mensch hat ein unerschütterliches Selbstbewusstsein
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Lüge: Halte dir deine Ziele immer vor Augen
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Lüge: Aussicht auf Snickers
Die Milliardäre schreien es von Ihren bepoolten Terrassen hinunter auf die Straßen des Volkes: „Never give up!“. Diejenigen, die niemals aufgegeben haben – aber nicht erfolgreich sind – schreien nicht…
Bei Aussicht auf Erfolg hilft dieser Gedanke, sich vollkommen der Idee zu verschreiben. Durchhaltevermögen wird häufig belohnt.
Aber jetzt kommt der Haken:
Mehr als nur selten haben wir deutlich zu optimistisch und verlieren den realistischen Blick auf Chancen und Risiken. Häufig ist es einfach besser, eine Idee fallen zu lassen, sich nicht lange zu ärgern und dann mit etwas Neuem zu beginnen.
„Never give up“ macht das Aufgeben schwierig. Und ohne Aufgeben können wir uns jahrelang in etwas verrennen, hindurchquälen und der Motivation Stück für Stück „Adieu“ sagen.
Wenn es sinnvoll ist, geben Sie auf. Behalten Sie Ihren Enthusiasmus und verschenken ihn nicht an eine Idee, für die Sie zu stolz sind, sie loszulassen.
Wenn Sie an eine motivierte Person denken, welches Bild haben Sie vor Augen?
Eine Person voller Enthusiasmus? Jemand, der so fest an sein Ziel glaubt, dass es schon fast religiös wird?
Wir glauben, dass Motivation in Form eines unerschütterlichen Selbstbewusstseins erscheint, und vergessen dabei, dass die Psyche des Menschen noch einige Facetten reicher ist.
Gegenüber dem unerschütterlichen Selbstbewusstsein liegen die nagenden Selbstzweifel. Und diese Selbstzweifel sind auf ihre Art genauso motivierend wie blinder Optimismus.
Motivation ist stets an einen Wunsch gekoppelt. Und jeder Wunsch ist eine Veränderung der jetzigen Situation. Dies macht es zu einem Weg – von A nach B. Und dieser Weg ist die Überwindung von inneren Hürden, von Selbstzweifeln.
Wir sind motiviert, „über uns selbst hinauszuwachsen.“
„Sie brauchen ein Vision Board, einen Badspiegel mit Affirmationen und ein Desktop-Hintergrundbild mit Ihrem Traumreiseziel. Tragen Sie morgens direkt nach dem Aufstehen Ihre Lebensziele in Ihrem Journal ein und visualisieren Sie sich abends mit Ihrem „Besten Selbst“ in den Schlaf.“ – jedes beliebige Buch über Motivation.
Meiner eigenen Erfahrung nach kannst du es irgendwann nicht mehr sehen. Wenn du ständig das Ziel vor Augen hast, verliert es seinen Reiz auf dich. Genauso wie die Brille irgendwann mit dem Gesicht „verschmilzt“ und man nicht mehr wahrnimmt, dass Sie da ist.
Um motiviert zu bleiben, brauchen wir Abstand von dem, was uns motiviert. Nur durch diesen Abstand ist es möglich, dass wir uns angezogen fühlen.
„Wenn ich heute ins Fitnessstudio gehe, bestelle ich mir abends Pizza. Wenn ich jetzt 3 Stunden lerne, dann gönne ich mir danach einen Whiskey. Wenn ich im nächsten Monat jeden Tag meditiere, dann kaufe ich mir ein Rennrad.“
Der Mensch hat die unglaubliche Fähigkeit, eine intrinsische Motivation zu entwickeln, die sich aus den eigenen Überzeugungen und Wertvorstellungen entwickelt. Es ist gar nicht notwendig, einen weiteren Belohnungsfaktor neben der eigentlichen Tätigkeit ins Spiel zu bringen.
Langfristig schaden Sie sogar Ihrer Motivation:
Genau diese innere Motivation – eine Sache zu tun, weil wir sie aus dem inneren heraus für wertvoll und wichtig halten – zerstören wir, wenn wir einen äußeren Motivator ins Spiel bringen.
Die Karotte vor der Nase verlieren wir den Bezug zur eigentlichen Tätigkeit.