Stressbewältigung durch Achtsamkeit: So lösen Sie Ihren Stress in Luft auf
- Selbstmanagement
- Zeitmanagement
Fordernde Berufstage bringen es mit sich, dass ab und an der Stresspegel steigt. Heutzutage – in dieser rasenden Welt – ist der Umgang mit Stress eine notwendige Fähigkeit, um langfristig den Anforderungen der Arbeit, der Familie und selbstauferlegter Pflichten nachkommen zu können.
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Immer häufiger wird auf „Wie geht’s?“ mit dem Level an Stress geantwortet, das derjenige gerade hat: „Gut, aber hab momentan echt viel zu tun“ hat sich als Standardantwort etabliert.
Das liegt an unserer Merkwürdigkeit, dass wir das Gefühl haben, mit unserem Stress-Level wachse unsere Bedeutung. Wer viel zu tun hat, ist wichtig. Gefragt. „Steht im Leben“.
Wenn wir unsere Geschäftigkeit mit unserem Selbstwert verwechseln, werden wir uns langfristig selbst schaden. Denn dann brauchen und suchen wir den Stress. Aber nicht jeder Stress ist schlecht!
2 Arten von Stress – von beiden muss man sich erholen
Sie können Ihren Stress gedanklich in zwei Arten aufteilen:
- Distress und
- Eustress
Unter Distress versteht man genau den Stress, den wir meistens meinen, wenn wir leidvoll über unsere To do-Listen klagen.
Mit Eustress soll die positive Wirkung von Stress ausgedrückt werden: Beschäftigt sein – mit Sinnerleben. Mit Freude bei der Sache. Eustress erleben wir in Situationen, in denen unser Herz pumpt – nicht vor Sorgen, sondern vor Lebenslust!
Eustress sollten wir nicht bekämpfen; wir brauchen ihn für unsere Zufriedenheit. Distress ist der Teufel, dem wir mit Achtsamkeit ins Knie schießen wollen!
Was hat Achtsamkeit mit Stress zu tun?
Achtsamkeit ist seit Jahrtausenden das bewährte Mittel zur Stressreduktion. Obwohl mit Achtsamkeitsmethoden eher die spirituelle Weiterentwicklung angestrebt wird, können wir die Stressreduzierung als netten Nebeneffekt mitnehmen.
Denn der größte Feind des Stresses ist die Achtsamkeit!
Stress ist psychologischer Natur und baut sich auf, je mehr Sorgen wir uns über dies oder jenes machen. Dies können Sie leicht nachvollziehen, wenn Sie sich 2 Arten von Menschen ins Gedächtnis rufen:
- Vielbeschäftigter Kollege, der den ganzen Tag „gestresst“ ist,
- Vielbeschäftigter Vorstandschef (mit 100facher Verantwortung und 3facher Belastung), der immer entspannt und gut gelaunt ist.
Vielleicht finden Sie ein eigenes, persönliches Beispiel. Aber es zeigt sich immer, dass es nicht wichtig ist, wieviel jemand zu tun hat, sondern wie man seine Aktivitäten bewertet.
Und Sie können nur lernen, mit Ihrem Stress umzugehen, wenn Sie Ihren Stress bemerken. Das heißt: achtsam beobachten!
SOS-Hilfe gegen Stress
Sie können durch die achtsame Pause (sei sie auch nur wenige Sekunden) Ihren Stress jederzeit reduzieren. Situationen, in denen das tiefe Durchatmen schon lange Tugend ist, sind Prüfungen, Vorstellungsgespräche oder Vorträge.
Das tiefe Durchatmen dient hauptsächlich dazu, aus Ihrem Gedankenkarussell auszusteigen und für einen Moment den Pause-schalter im Gehirn umzulegen. Sprich: achtsam werden.
3 Achtsamkeits-Tipps als SOS-Hilfe gegen Stress:
- Tief durchatmen (mögliche Atemmethode: 4 Sekunden lang einatmen, 4 Sekunden lang anhalten, 4 Sekunden lang ausatmen, 4 Sekunden lang halten; neue Runde).
- Hände reiben (In den Händen stecken unzählige Nervenenden, welche – wenn Sie zwischen Ihren Fingern Feuer machen – im Gehirn einen Sinnesschwall auslösen. Dieser holt Sie wieder ins Hier und Jetzt und lässt den Stress zurück).
- „Beobachten, aber nicht unterdrücken“ (Der Stresslevel steigt, wenn wir versuchen, dagegen anzukämpfen.).
Wer keine Übung hat in richtigen Achtsamkeitspraktiken wie Meditation, wird eher wenig im gegenwärtigen Stressmoment erreichen. Es kann sogar nach hinten losgehen: Die Stresssymptome wie schnellerer Atem werden bewusster, was dazu führt, dass wir noch gestresster werden – weil wir uns dann zusätzliche Sorgen um unseren Stress machen!
Und wer hat schon Lust und Zeit, im Laufe des Tages ständig seine Hände zu reiben und Atemübungen zu machen?
Deswegen: Stressreduktion funktioniert viel besser mit langfristiger Achtsamkeitspraxis!
Achtsamkeits-Praxis als Stressprävention
Damit Achtsamkeitspraktiken eine Wirkung für Ihren Alltag erzielen können (also dauerhaft Ihre Resilienz stärken), braucht es Zeit. Einmal in der Woche Ihre Achtsamkeit zu trainieren, bringt Sie nicht voran.
Wenn Sie ernsthaft in das Thema Achtsamkeit einsteigen wollen, kommen Sie um die tägliche Praxis nicht herum. Aber keine Sorge: Nach ein paar Tagen – wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind – fühlt es sich nicht mehr nach einem weiteren To do auf Ihrer Liste an: Achtsamkeit kann unglaublich befriedigend sein.
Die besten 2 Methoden für Achtsamkeit
- Meditation
- Progressive Muskelentspannung
Meditation ist die fundamentale Form der Achtsamkeitsübung: Zunächst beobachten Sie für 10 Minuten Ihren Atem – werden aber nach jedem zweiten Atemzug von Ihren eigenen Gedanken abgelenkt. Manchmal verlieren Sie sich für 5 Minuten in Ihren Gedanken und realisieren dann, dass Sie eigentlich meditieren.
Die progressive Muskelentspannung ist mehr eine Entspannungstechnik als Mittel zur Achtsamkeit – aus Erfahrung zeigt sich aber, dass sich beides hervorragend verbinden lässt. Sie liegen flach auf dem Rücken und spannen nacheinander, von oben bis unten, jeden Muskel an. Beispielsweise spannen Sie mit voller Kraft Ihren Bizeps an und lösen dann alle Anstrengung. Durch die vorherige Anspannung ist die Phase der Entspannung um ein Vielfaches intensiver! Und nebenbei beobachten Sie (achtsam), wie sich Ihr Körper dabei anfühlt.
Haben Sie bereits Erfahrung mit Achtsamkeitstraining? Wie hat sich Achtsamkeit auf Ihren Stresspegel ausgewirkt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne unten in den Kommentaren!